YourGstaad stellt vor: Anita, Kinderbetreuerin

Hallo Anita, wie kommst du nach Gstaad und wo arbeitest du?
Ich lebe schon mehrere Jahre im Saanenland mit meiner Familie und arbeite als Kinderbetreuerin im Hotel Huus. Zu dem Job bin ich eher zufällig gekommen. Wir waren damals während des Umbaus am Tag der offenen Tür. Weil ich früher auch im Gastgewerbe tätig war, interessierte mich für das neue Hotelprojekt. Aus einem Gespräch heraus ergab sich dann mein neuer Job als Kinderbetreuerin im Hotel. Davor hatte ich mehrere Jahre eine eigene Spielgruppe in Gstaad und war zusätzlich Tagesmutter mit mehreren Ausbildungen in Kinderbetreuung.

Wie unterscheidet sich die Kinderbetreuung im Hotel von deinen vorigen Tätigkeiten?
Die Betreuung im Hotel unterscheidet sich durch die immer wechselnden Gäste. Ausserdem sind die Ansprüche und Bedürfnisse der Eltern anders. Das ergibt sich auch aus den sehr unterschiedlichen Altersgruppen, den Herkunftsländern und Sprachen. Meine Hotel-Kinder sind immer nur eine gewisse Zeit bei mir. In der “normalen” Kinderbetreuung hat man meist immer die gleichen Kinder und Eltern und lernt sich mit der Zeit kennen. Bei den wechselnden Hotel-Kindern beginnt man eben immer wieder von vorne und durch die grossen Altersunterschiede von 0 bis ca. 12 Jahren ist es manchmal eine Herausforderung, jedem gerecht zu werden.

Was gefällt dir an deinem Job als Kinderbetreuerin im Hotel? Was gefällt dir weniger?
Mir gefällt die Abwechslung und das Unvorhergesehene. Ich weiss nie, was der Tag für mich bereit hält. Das macht es spannend, es wird selten eintönig oder langweilig. Und man wird auf ganz unterschiedlichen Ebenen gefordert. Für die Eltern ist manchmal alles ganz selbstverständlich, das finde ich weniger schön. Und ich finde es auch nicht schön, wenn Kinder die ganze Woche von morgens bis abends abgegeben werden und abends auch noch einen Babysitter haben. Das sind doch keine Familienferien.

Wie sieht dein normaler Arbeitstag aus?
Einen normalen Arbeitstag gibt es in dem Sinn nicht. Jeder Tag ist anders und meistens wird er nochmal anders, als man am Morgen denkt. Es kommt immer auch darauf an, wie viele Kinder im Hotel sind, welches Alter, welche Nationalität, wie lange ihr Ferienaufenthalt dauert, ob es Winter oder Sommer ist, etc. Ausserdem kommen und gehen die Kinder den ganzen Tag über, je nachdem, was die Familie an dem Tag unternehmen möchte.
Wir haben aber eine Grundstruktur, mit der wir arbeiten. Das gibt auch den Kindern Halt, die mehrere Tage im Hotel sind.
Wenn die Kinder das Erste mal zu uns kommen, wird alles in Ruhe gezeigt und die Eltern erhalten alle Informationen. Dann spielen oder basteln wir oder gehen an die frische Luft. Wir essen zusammen zu Mittag und nach dem Mittagsschlaf wird wieder gespielt und gebastelt oder wir backen oder kochen, gehen zum Spielplatz oder zum Pool oder machen spezielle Projekte und Gruppenspiele mit den Kindern.

Das hört sich doch ziemlich anspruchsvoll an – was muss man für diesen Job mitbringen?
Für diesen Job braucht man viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Beobachtungsgabe. Es braucht Konsequenz und Stehvermögen, damit man jeden Tag die gleichen Regeln für alle durchsetzen kann und die Augen und Ohren immer überall hat. Ausserdem muss man viele Ideen haben, kreativ und flexibel sein, um auf spontane oder spezielle Ereignisse reagieren zu können.

Was machst du in deiner Freizeit und welche Tipps hast du für andere Mitarbeitende, die neu nach Gstaad kommen?
Meine Freizeit ist ziemlich vorprogrammiert mit Haus, Garten, Familie, Hund und Pferden. Dazwischen lese ich gerne.
Neuen Mitarbeitern empfehle ich, den Kontakt auch ausserhalb des Hotels zu suchen. Mischt euch unter die Leute, sprecht mit ihnen, zeigt Interesse an der Region. So bekommt ihr mehr Kontakt auch zu den Einheimischen und dadurch erfahrt und erlebt ihr mehr in unserer Region.

Danke, Anita!