Herbstküche auf schweizerdeutsch.
Es ist Herbst und wir präsentieren euch ein paar saisonale Schweizer Spezialitäten:
“Marroni” heissen die feinen Esskastanien, die in der kühlen Jahreszeit überall geröstet in der Papiertüte angeboten werden. “Cheschtele” sind dagegen die normalen, nicht essbaren Rosskastanien, die eher für Bastel- oder Dekozwecke dienen. Aus den Marroni wird das Schweizer Lieblingsdessert “Vermicelles” hergestellt: süsses Marronipüree, in Spaghettiform gepresst und mit Schlagsahne und/oder “Merängge” (Baiser) serviert. Für einen Coupe Nesselrode kommt noch “Vanillglace” (Vanilleeis) dazu.
“Nüssler” oder “Nüsslisalat” ist der Feld- oder Ackersalat, der von September bis April überall in der Schweiz auf den Tisch kommt – meist mit Speck, hartgekochtem Ei und Vinaigrette.
Wer sich etwas auskennt, geht im Herbst “i’d Schwömm” zum Pilzesammeln. Mit dabei sind “Eierschwömm” (Pfifferlinge), wenn es sie noch gibt, im Herbst aber natürlich auch Steinpilze, Champignons und alle anderen mitteleuropäischen Pilzarten.
Herbst ist traditionell auch die Zeit, in der geschlachtet wird, weshalb in vielen Restaurants nun die “Metzgete” (Schlachtplatte) serviert wird. Dazu gehört “Suurchabis” oder “Suurchrut” (Sauerkraut), gekochte “Härdöpfu” (Salzkartoffeln), “Gschwellti (Pellkartoffeln) oder Röschti, Dörrbohnen (getrocknete grüne Bohnen), sowie verschiedene Fleisch- und Wurstspezialitäten wie Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch, Speck, Rippli, Haxen etc.
Auch Kraut und Kohl und Wurzelgemüse werden im Herbst wieder beliebter mit “Chabis” (Weisskohl), “Blauchabis” (Rotkohl, Blaukraut), “Röselichöli” (Rosenkohl), “Wirz” (Wirsing) “Randen” (rote Bete), “Rüebli” (Möhren, Karotten), “Räbe” (Rüben) etc.
Mehr Schweizerdeutsches Küchenlatein findet Ihr hier.
Zugfahren auf Schweizerdeutsch
Wenn ihr mit eurem Billet ( = Fahrkarte/Ticket) auf dem Perron ( = Bahnsteig) steht, könnt ihr an den Tafeln die Zugskomposition ( = Zusammenstellung des Zuges) sehen und wisst, wo ihr einsteigen müsst, wenn der Zug einfährt. Das Billet muss man übrigens schon beim Einsteigen besitzen, man kann es nicht erst im Zug lösen ( = kaufen).
Wer ein GA oder Generalabonnement hat, hat damit freie Fahrt auf (fast) allen Linien ( = Strecken) des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz – egal ob Zug, Postauto (Bus) oder Schiff. Mit dem Halbtax-Abo bezahlt man nur die Hälfte pro Fahrt für alle diese Verkehrsmittel.
Auf den Autoverlad-Zügen, z.B. durch den Lötschberg ins Wallis, gilt das GA oder Halbtax leider nicht. Aber die Fahrt ist dennoch lohnend und spannend, denn man fährt mit dem Auto auf den Zug und kommt nach 15 Minuten im Dunkeln im Wallis oder in Kandersteg wieder heraus. Das spart enorm viel Zeit!
Der Kondukteur ( = Schaffner) kontrolliert die Billete ( = Fahrkarten), ob Papier oder auf der mobilen SBB-App. SBB steht übrigens für Schweizer Bundesbahnen und heisst in der französischen Schweiz CFF (Chemins de fer fédéraux suisses) und in der italienischen Schweiz FFS (Ferrovie federali svizzere FFS).
Von Gstaad aus kommt Ihr mit dem Zug in die ganze Schweiz – Richtung Montreux und Westschweiz, Richtung Thunersee und Zürich, Richtung Tessin und Norditalien… Die Möglichkeiten sind endlos! Und wenn Ihr mit dem Zug nicht weiterkommt, steigt Ihr eben um ins Postauto ( = gelber Bus), das bringt Euch in der Schweiz überall hin, sogar hoch auf die Berge!
Freizeittipp: Mit der MOB ( = Montreux Oberland Bahn) könnt ihr unter anderem eine wunderschöne Zugstrecke von Lenk oder Zweisimmen über Gstaad bis nach Montreux erleben!